Tempo 30 in Weimar?

Die Stadt Weimar hat eines der fleißigsten Ordnungsämter in Deutschland. In Ihrem schwarzen Skoda Roomster, mit dem integrierten Geschwindigkeitsmessgerät Traffipax speedophot,  überwachen die gut geschulten Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Einhaltung der Geschwindigkeit, im gesamten Stadtgebiet. 

So auch in diesem Fall, der vor dem AG Weimar verhandelt wurde. Dabei soll der Betroffene, nach Abzug der Toleranz, mit einer Geschwindigkeit von 51 km/h durch diese 30iger Zone gefahren sein. Das ärgerliche dabei, die Geschwindigkeitsübertretung ist mit einem Punkt in Flensburg verbunden. 
Vorab einer Messung müssen die Verkehrsschilder überprüft werden. Diese seien laut Messprotokoll auch überprüft worden. Dabei wurde nicht bedacht, dass auch Fahrzeuge aus Seitenstraßen auf die Messstrecke fahren können. Da es sich um eine 30iger Zone handeln soll, wurden keine weiteren Schilder an jeder weiteren Straßenkreuzung aufgestellt. Die 30 wurde auf den Asphalt aufgemalt. Im Laufe der Zeit verlor die 30 auf dem Asphalt ihre Form. Dadurch war die 3 nicht mehr zu erkennen, sondern lediglich eine Null. 

Der Betroffene bog von einer Seitenstraße auf die Messstrecke, und sah die aufgemalte Null. Die davorstehende Ziffer war nicht mehr zu erkennen. Ein weiteres Schild oder Markierung, die auf eine 30iger Zone hätte hindeuten können, gab es nicht. Somit konnte der Betroffene davon ausgehen, dass die innerörtliche Geschwindigkeit von 50 km/h galt. 

Dieser Argumentation von Rechtsanwalt Herzog von blitzerkanzlei.de folgte auch das AG Weimar und stellte das Verfahren ein. Damit wurde dem Betroffenen ein Eintrag mit einem Punkt in Flensburg erspart. Zu Recht.